Oft ist die Rede von Bochumer Stadt- oder Ortsteilen, doch nur die Begriffe ‚Stadtbezirk‘ und ‚Gemarkung‘ sind rechtlich relevant.
Stadtbezirk Grumme
Die Stadt Bochum ist in sechs Stadtbezirke unterteilt, die jeweils in statistische Bezirke als Verwaltungseinheiten gegliedert sind. Grumme ist der statistische Bezirk Nr. 10 im Stadtbezirk Mitte.
Die Gemarkung Grumme Nr. 1096 ist nicht identisch mit dem statistischen Bezirk Grumme. Eine Gemarkung ist keine Verwaltungseinheit, sondern eine Flächeneinheit des Liegenschaftskatasters. Die Grenzen des statistischen Bezirks Grumme sind deshalb ganz andere als die der Gemarkung.
Die 28 Gemarkungen Bochums wurden bei der preußischen Landesvermessung in den Jahren 1823 bis 1824 zusammen mit dem Urkataster erstellt. So zeigt schon die Gemeindekarte von 1923 einen ganz ähnlichen Grenzverlauf wie heute.
Änderungen der Gemarkungsgrenzen
Im Laufe der letzten fast 200 Jahre hat es für Grumme einige Grenzänderungen gegeben, die Gemarkung ist aber im Wesentlichen erhalten geblieben und bildet darum die Grundlage für unsere Arbeit als Geschichtsgruppe.
1904 Harpener Feld von Harpen nach Grumme
Ausschnitt aus: Kreis Bochum Stadt, Gemarkung Grumme Nr. 36 Übersichtskarte 1908 Stadt Bochum
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Märkischer Sprecher 1914, Archiv Spichartz
Am 30. April 1904 wurden per Erlass des Königs Teile der Landgemeinde Harpen der Gemarkung Grumme zugeschlagen, die gleichzeitig in die Stadt Bochum eingegliedert wurde (auf der Karte rot eingetragen). Es handelt sich vor allem um das Harpener Feld. Dort am Abzweig Harpen befanden sich das Verbandswasserwerk (rotes Quadrat im Plan) und die Gaststätten ‚Alter Esel‘ und Hegenberg.
Damit galten für Grumme nun auch andere Vorschriften als vorher, als es noch zum Amt Harpen gehörte.
Mit dem Umbau des Abzweigs Harpen wurde die Castroper Straße weiter geradeaus zu einer großen Kreuzung geführt, in die später auch die NS VII einmündete.
Verbandswasserwerk, Archiv Spichartz
Märkischer Sprecher 1914, Archiv Spichartz
60er Jahre – Gelände des Ruhrstadions nach Grumme ‚eingemeindet‘ Noch 1960 gehörte das Gelände des Ruhrstadions zur Gemarkung Bochum. Inzwischen gehört es zur Gemarkung Grumme, die Grenze verläuft nur noch um das Küppers-Karree herum.
Plan der Stadt Bochumn 1935 Die Gemarkungsgrenze ist mit einem Strich und einem Punkt gezeichnet
Stadt Bochum Stadtplan aktuell; Gemarkungsgrenzen sind mit einem Strich und zwei Punkten gezeichnet
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Anfang der 90er Jahre – nördlicher Streifen des Stadtparks geht an Gemarkung Bochum
Gemarkungsgrenze 1992
Der obere Teil des Stadtparks von der Gudrunstraße bis zur Mitte des ’neuen‘ Teichs gehörte ursprünglich zur Gemarkung Grumme. Die Becke, die damals in etwa quer durch den heutigen Teich zur Schmechtingwiese lief, könnte die Grenze gewesen sein. Die Gudrunstraße wurde nach der letzten Parkerweiterung bis 1930 bebaut. Noch 1992 verlief die Grenze durch den Teich (s. gestrichelt-punktierte Linie, in der Karte links). Später wurde das Gelände bis zur Gudrunstraße der Gemarkung Bochum zugeschlagen:
Gemarkungsgrenze aktuell
2015 – Grummer Teil des Zillertals geht an Gemarkung Riemke
Karten unter map.apps verraten, dass 2015 ein Teil des Zillertals, das bis dahin zur GBemarkung Grumme gehörte, an die Gemarkung Riemke ging. Die neuen Gemarkungsgrenzen sind mit einer roten Linie eingezeichnet.map.apps Karte zu Bochum 2014; rote Markierung von H. Schlinkert