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Grumme Bericht von 1900

Hans H. Hanke hat im ‚8. Heimatbuch‘ 1985 Auszüge aus einem ‚Handbuch für Lehrer‘ entnommen, das Schulinspektor Stein und Rektor Kamp 1900 unter dem Titel ”Heimatkunde der Kreise Bochum Stadt und Land, Gelsenkirchen Stadt und Land, Hattingen und Witten” herausgegeben haben. Darin wird auch Grumme beschrieben, das damals noch nicht zu Bochum gehörte:

„Gang von Bochum nach Grumme.
Wir gehen von der Vödestraße (elektrische Centrale) an den Klärteichen vorbei den in nördlicher Richtung fließenden Hofsteder Bach entlang. Wir kommen an die Bulxmühle. Hier mündet die Grume (Grummer Bach) in den Hofsteder Bach. Wir steigen am Ufer des Baches hinauf. Wir sehen aus ihm einen Graben zur Zeche Konstantin geleitet. Man benutzt sein Wasser zur Speisung der Dampfkessel, weil das Grubenwasser sehr salpeterhaltig ist und leicht Kesselstein absetzt. Die Grume umfließt die Halde der Zeche; diese bildet einen steilen Berg ohne Spitze, dessen Abhang kahl ist und dessen Fuß der Grummer Bach berührt. Der weitere Weg führt an zwei Bauernhöfen vorbei. (Bußmanns und Vierhaus Hof.) Man sieht, wie das Land nach Osten hin sich hügelig erhebt. Am Horizonte liegt das Wilhelm-Augusta-Hospital. Vor der Mühle liegt ein Teich. Zu beiden Seiten des Grummer Baches breitet sich ein Thal aus.
Wir gehen nach Norden einen steilen Weg hinauf.. (Verlängerung des Weges, der von Bochum kommt.) Wir kommen auf einen Fußweg, der uns nach Westen (am Mühlenbach vorbei) auf die Herner Chaussee führen würde. (Bei dem Feuerwehrturm in Hofstede.) Gehen wir noch höher in nördlicher Richtung, so kommen wir zum Tippelsberge. Der Weg, der von hier zur Herner Chaussee geht und beim Wirt Schipper mündet, heißt Bergstraße. Vom Tippelsberg aus haben wir eine prächtige Aussicht. Steigen wir den Tippelsberg hinab, so kommen wir an seinem Fuße in ein Seitenthal (den Prattwinkel). Hier sind mehrere Quellen nahe am Wege. Die Quelle an der Ostseite des Thales in Dördelmanns Wiese ist in einem Bassin aufgefangen. Von diesem aus wird das Wasser in Röhren in die Häuser am Eingange zum Prattwinkel, in die Mühle und die Halsstricksche Schmiedes geleitet. (Wasserleitung ohne Maschinen.) Dem Prattwinkel gegenüber liegen die Bauernhöfe Blomberg und Höhne. Letzterer liegt am Eingange zur ”Aalebecke”, einem flachen WiesenthaL Auch hier befindet sich eine ähnliche, nur von Höhne benutzte Wasserleitung. Der Prattwinkel wird nach Osten hin vom ”Kirchenbusch” begrenzt. (Die Kötter auf dieser Anhöhe mußten in früherer Zeit an die evangelische Kirche in Eickel Erbpacht zahlen.) Östlich vom Kirchenbusch liegt ein zweites Seitenthal – ebenfalls am rechten Ufer des Baches – ”Kötterberg” genannt. In diesem zweiten Thale sind mehrere und stärkere, auch leicht zugängliche Quellen zu sehen. Die stärkste Quelle am ”Kötterberg” ist ebenfalls aufgefangen und sendet ihr Wasser u. a. in die Grummer Kirche. Zu letzterer begeben wir uns, und nun sind wir auf der linken Seite des Grummer Baches. (Steg, Brücke.) Auf dieser Seite liegen drei Seitenthäler. Das erste (Deinsloch) führt zur Parallelstraße und dem Schacht III der Zeche Konstantin. Die Liboristraße durchzieht das Thal; auf ihrer Höhe, der Aalebecke zu, liegt der Grummer Kirchhof. Das zweite Thal ist sehr flach; es ist das Thal der Schmalebecke und führt nach der Rottmannschen Ziegeleiund der Castroperstraße. Das dritte Thal führt nach dem Rottmannschen Hofe. Wenden wir ins hier dem östlichen Ende des Grummer Thales – Längsthal – zu, so finden wir einen kleinen Teich. Ungefähr 50 Schritt oberhalb desselben nach Nordosten zu ist die Quelle der Grume. (In der Nähe des Hofes Benking, genannt Grümer.)“

https://www.kortumgesellschaft.de/id-8-heimatbuch-1985-heimatkunde-bochum-stadt-und-land-1900.html